Energiesparen im Haushalt: Tipps für mehr Geld in der Haushaltskasse

Energiekosten zusammenrechnen
Energiekosten zusammenrechnen | Foto: stevepb / depositphotos.com

Der Energieverbrauch deutscher Haushalte ist enorm. Deutschland steht im internationalen Vergleich auf Platz 5 der größten Energieverbraucher. 25 Prozent der verbrauchten Energie in Deutschland geht auf das Konto von Privathaushalten. Wie lässt sich Energie sparen? Der Beitrag liefert die drei Grundregeln und einige Tipps für den Alltag.

Energiekosten sparen mit einem Smart Home
Jeder Haushalt verfügt über zahlreiche Geräte, die ständig mit Strom versorgt werden müssen. Hier steckt viel Sparpotenzial | Foto: geralt / pixabay.com

Wirtschaftlichkeit und Umweltfreundlichkeit gehen Hand in Hand

Jeder Haushalt braucht Energie, um Wäsche zu waschen, die Zimmer zu beleuchten oder zu beheizen. Der Fernseher zieht Energie, genauso Kühlschränke und andere Elektrogeräte. Die Deutschen gehen unterm Strich zu sorglos mit Energie um. Das hat schlimme Folgen für das Klima, das sich stetig immer mehr aufheizt.

Doch der Stromverbrauch macht nicht nur der Umwelt zu schaffen. Er schlägt sich auch unmittelbar auf unseren Geldbeutel nieder. Wer weniger verbraucht schont also nicht nur die Umwelt, sondern auch die eigene Haushaltskasse. Der Stromverbrauch in einem Einfamilienhaus bzw. in einem durchschnittlichen vierköpfigen Haushalt liegt jährlich zwischen 3700 und 4300 Kilowattstunden. Dabei lässt sich mit kleinen Änderungen im Alltag eine spürbare Ersparnis erzielen, sei es durch das bewusste Öffnen und Schließen des Kühlschranks oder durch die optimale Befüllung der Waschmaschine.  Die folgenden Tipps zeigen, wie und wo sich Energie sparen lässt, ohne auf Komfort zu verzichten.

Grundregeln zum Energiesparen

Es gibt 3 wesentliche Grundregeln, die energiesparsame Verbraucher beherzigen. Wer diese drei Regeln umsetzt legt die beste Grundlage für einen bewussten Umgang im Alltag.

Geräte nach Bedarfsprofil kaufen

Es ist wichtig, dass die Leistung der elektrischen Geräte zu den individuellen Bedürfnissen der Nutzer passen. Ob Kühlschrank oder Waschmaschine, Geschirrspüler oder PC – wird die Leistung nicht optimal ausgeschöpft, wird Energie verschwendet. Ein Beispiel soll zeigen, wie das gemeint ist. Ein Multimedia PC benötigt zwischen 85 und 90 kWh jährlich. Dies entspricht einem Preis von etwa 16 bis 20 Euro im Jahr. Einen Spiele-PC hingegen verbraucht zwischen 650 und 780 Kilowattstunden jährlich. Das belastet die Haushaltskasse mit 130 bis 150 Euro. Wer sich einen Gaming-PC anschafft und an diesem überwiegen Office-Aufgaben erledigt, verschwendet Energie und zahlt etwa sieben Mal so viel wie nötig. Verbraucher sollten deshalb unbedingt genau überlegen, welche Leistung die neu anzuschaffenden Geräte erbringen müssen. Der Kauf zu großer Geräte – egal in welchem Bereich -, stellt stets Energieverschwendung dar. Der Trend, sich überdimensionierte Plasmafernseher ins Wohnzimmer zu stellen bedeutet nichts anderes als Energieverschwendung. Geräte, deren Bilddiagonale mehr als 100 cm beträgt, kommen auf einen Stromverbrauch von bis zu 600 kWh jährlich.

Bewusst energieeffiziente Geräte einkaufen

Beim Kauf neuer Geräte achten Verbraucher mit dem Wunsch Energie zu sparen auf den individuellen Stromverbrauch der unterschiedlichen Modelle. Denn elektrische Geräte werden oft viele Jahre lang benutzt und deshalb summieren sich auch kleine Unterschiede über die Nutzungsdauer hinweg zu großen Beträgen auf. Was vom Anschaffungspreis her günstig erscheint, wird im langfristigen Betrieb zu einer dauerhaften Belastung des Haushaltsbudgets. Das Gerät verschwendet zu viel Energie. Verbraucher können sich zum Beispiel anhand des Umweltsiegels Blauer Engel orientieren, wenn sie energieeffiziente Geräte mit geringem Stromverbrauch suchen.

Ohne Stand-by viel Strom sparen

Geräte im Stand-by-Modus verbrauchen Energie. Sie sind zwar nicht aktiv in Benutzung, doch sie ziehen Minute um Minute Strom aus dem Netz. Experten bezeichnen diesen Vorgang als Leerlaufverlust. Geräte im Stand-by sollten der Vergangenheit angehören, vollständiges Abschalten spart bares Geld und sehr viel Energie. Das Umweltbundesamt hat eine Hochrechnung erstellt und herausgefunden, dass in ganz Deutschland jährlich durch den überflüssigen Stand-by-Betrieb von elektrischen Geräten die unglaubliche Summe von rund 4 Milliarden Euro verschwendet wird. Damit könnten rund 2,8 Millionen Haushalte ein Jahr lang mit Strom versorgt werden. Tipp: Um es im Alltag komfortabel zu ermöglichen, Geräte vollständig abzuschalten, haben sich Steckerleisten mit Kippschalter bewährt. Auch Zeitschaltuhren können helfen, Energie und Geld im Haushalt zu sparen. Mit diesem Hilfsmittel können Geräte vom Netz getrennt werden, die nachts nicht benötigt werden.

Selbst Leerlaufverluste finden

Eine Möglichkeit zum Aufspüren von Stromfressern ist die Installation von Messgeräten zwischen Steckdose und Elektrogerät. Messgeräte sind in ganz Deutschland ausleihbar und es kostet nichts. Im Rahmen der Aktion „No-Energy“ finden Interessierte unter www.no-e.de Informationen zu den Abgabestellen in der Nähe. In der Regel handelt es sich um öffentliche Büchereien in der nächstgelegenen Stadt.

Energiekosten zusammenrechnen
Energiekosten zusammenrechnen – Strom sparen bedeutet Geld sparen | Foto: stevepb / depositphotos.com

Konkrete Tipps zum Stromsparen im Haushalt

Verschwindet Heizwärme durch den Türspalt, spüren wir den Verlust buchstäblich am eigenen Körper und greifen schnell zu einem Zugluftstopper. Unnötiger Stromverlust macht sich erst später als Minus auf dem Konto bemerkbar und wir handeln in der Regel weniger gezielt. Dabei ist Stromverlust in vielen Fällen genauso leicht zu beseitigen wie der Wärmeverlust durch eine undichte Tür.

Stromsparen bei der Beleuchtung

Energiesparlampen sind erste Wahl, um Strom zu sparen. Während eine herkömmliche Glühbirne lediglich 5 % der zugeführten Energie in Licht umwandelt, haben Energiesparlampen erheblich größere Ausbeuten zu verzeichnen. Es gibt sie auch in verschiedenen Farbtönen und Helligkeiten. Verbraucher sollten bei der Anschaffung der Leuchtmittel auf Qualität achten. Qualitativ hochwertige Energiesparlampen sind zwar kostenintensiver, doch sie sind wesentlich länger haltbar und somit auf die Nutzungszeit hochgerechnet billiger. Stiftung Warentest hat festgestellt, dass ein Durchschnittshaushalt zwischen 50 und 180 Euro sparen kann, wenn klassische Glühbirnen gegen Energiesparlampen ausgetauscht werden. Leider sind in Energiesparlampen nach wie vor Quecksilbermengen enthalten. Sie dürfen später nicht einfach im Mülleimer entsorgt werden, sondern müssen an Wertstoffhof abgegeben werden. Mit etwas Glück nimmt der örtliche Baumarkt oder Supermarkt kaputte Energiesparlampen zurück.

Stromsparen bei der Hausarbeit

Kühlschränke, Waschmaschinen und Elektroherde verbrauchen den meisten Strom im Haushalt. Insbesondere Kühlgeräte sind anfällig, mehr Energie als nötig zu verbrauchen. Der Hauptverbrauch hängt damit zusammen, dass die Temperatur im Inneren im Vergleich zur Wärme außen niedriger gehalten werden muss. Verbraucher können einiges tun, um den Energieverbrauch von Kühlschränken zu senken:

  • nur vollständig ausgekühlte Speisen in den Kühlschrank stellen
  • den Kühlschrank nicht neben dem Herd installieren
  • Kühlschränke schnell nach dem Öffnen wieder schließen
  • Kühlschrank an einem Platz ohne direkte Sonneneinstrahlung aufstellen
  • Kühlschrank in einem nicht zu stark aufgeheizten Raum platzieren.
  • Gerät regelmäßig abtauen und Verpackungen von Reif befreien.
  • Im Urlaub Kühlschrank ausräumen und abschalten oder mindestens auf niedrigster Stufe laufen lassen.

Wäsche waschen und trocknen  kostet viel Strom. Um den Verbrauch zu senken, empfehlen sich folgende Maßnahmen:

  • Waschmaschine stets voll beladen.
  • Wäsche mit 40° waschen, nur bei stark verschmutzter Wäsche höhere Temperaturen wählen.
  • Keine Wäschetrockner nutzen; Stattdessen Wäsche an der Luft trocknen
  • Nach Möglichkeit Energiesparprogramm wählen. Das dauert zwar länger, verbraucht aber weniger Strom.

Energiesparen beim Kochen

Grundsätzlich gesehen sind Gasherde energieeffizienter als Elektroherde. Beim Kochen dienen die folgenden Maßnahmen der Energieeinsparung:

  • Kochgeschirr stets verschließen, nicht bei offenem Topf kochen
  • nur so viel Wasser erhitzen wie nötig, am besten einen Wasserkocher benutzen.
  • Schnellkochtöpfe den Standardkochtöpfen vorziehen, sie sparen 50 % Energie und Zeit
  • stets die passende Topfgröße für eine Platte benutzen

Bewusst leben und Energie sparen

Wer im Alltag bewusst mit dem Thema Energie umgeht, kann praktisch nebenbei mit kleinen Handgriffen eine enorme Menge Energie einsparen. Das schlägt sich in der Regel nicht im Komfort nieder, sondern zeigt sich am Ende des Jahres auf der Stromabrechnung. Wer besonders aufmerksam ist und Energiefresser im eigenen Haushalt identifizieren will, leiht sich im Rahmen der Aktion „No Energy“ ein Messgerät aus. Mit diesem Hilfsmittel ist es möglich, noch effektiver Strom zu sparen.

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